Concerto Grosso in d-Moll "La Folia" (Bearbeitung: Geminiani), H. 143, op. 5

nach Corellis Violinsonate
Arcangelo Corelli
1729
Dauer: 12'

Francesco GEMINIANI (1687 - 1762) war ein grosser italienischer Komponist und Violinist.

„La Folia“ ist Teil einer Reihe, in der Geminiani die zwölf Violinsonaten op. 5 seines Lehrers Arcangelo CORELLI zu Concerti grossi umarbeitete. Die durchaus eigenständigen, um zusätzliche Stimmen für zweite Violine und Viola ergänzten Arrangements erschienen in zwei Bänden in London, wo Geminiani den größten Teil seines Lebens verbrachte. Band 2, der mit dem Konzert „La Folia“ (Corellis Sonate op. 5 Nr. 12) schließt, wurde 1729 veröffentlicht. 

Bereits in der Originalfassung stellt das Stück einen Sonderfall dar: Es folgt weder der mehrsätzigen Form der Kirchensonate noch jener der (tanzbetonteren) Kammersonate, sondern besteht nur aus einem einzigen, langen Variationssatz. Sein Thema ist die „Folia“ – wenn man denn von einem Thema sprechen mag. Denn variiert wird hier keine Melodie, sondern ein Bass-Harmonie-Muster. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es eine ganze Reihe solcher allgemein bekannter Modelle, die als Grundlage gemeinsamen Improvisierens, aber auch komponierter Variationen genutzt wurden. Charakteristisch für die Folia ist außer den standardisierten Harmonien (d, A, d, C, F, C, d, A) das Metrum: ein Dreiertakt ähnlich der Sarabanda oder Ciaconna. Auf einen Tanz geht sie auch ursprünglich zurück. Er stammte aus Portugal und wurde dort rasend schnell ausgeführt – daher der Name, der sich mit „Tollheit“ übersetzen lässt. Während sich die Folia über ganz Europa verbreitete, wurde zwar das Grundtempo immer langsamer, doch die „Tollheit“ blieb: Über den ruhig wechselnden Basstönen ließen sich umso wildere OberstimmenVariationen anbringen




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